Verminderung der Bleibelastung im Abwasser

Ein Modellprojekt für das Keramikerhandwerk

Im Töpfer- und Keramikerhandwerk werden bleihaltige, wässrige Lasuren eingesetzt. Diese sind für die Qualität der am Markt eingeführten Produkte (z.B. Bürgelkeramik) unersetzbar. Durch Reinigungs- und Verschleppungsprozesse werden kleinste, unvermeidbare Mengen von Bleiverbindungen dem Abwasser zugeführt, die dann unbehandelt zu einer Überschreitung der Einleitwerte führen. Das belegen Laboranalysen. Die bisher von den Handwerkern eingeleiteten Maßnahmen zur Einhaltung der Einleitwerte erfüllen trotz aller Sorgfalt im Umgang mit diesen Lasuren die Minimalanforderungen nur selten. Die bisherigen organisatorischen und technischen Maßnahmen - welche die in dieser Branche anerkannten Regeln der Technik darstellen - sind nur im günstigsten Falle geeignet, die Mindestanforderungen einzuhalten. Bisherige Bemühungen der Handwerksbetriebe zum Ersatz dieser bleihaltigen durch bleifreie Lasuren führen zu qualitativ ungenügenden Produkten.

Technische Lösungen zur Abwasserbehandlung

Für das Töpfer- und Keramikerhandwerk sollte modellhaft die Konzeption einer technischen Lösung zur Abwasserbehandlung geschaffen werden, die folgende Merkmale erfüllt:

  • geeignet für Betriebsgrößen von einem bis zehn Beschäftigten,
  • robuste Ausführung, einfache Bedienung,
  • Minimierung der Restkonzentration des gelösten Bleis,
  • Minimale Anschaffungskosten.

Optional wurde angestrebt, dass die Anlage:

  • abfallarm und mit
  • geringen Betriebskosten

arbeitet.

Die Umsetzung der Zielstellung wird den wirtschaftlichen Bestand der betroffenen Betriebe im hohen Maße sichern, da die bisherigen Lösungen und Handlungsweisen die Existenz aller Betriebe in Frage stellen oder zumindest schwer belasten.

Problemstellung im Keramikerhandwerk

Im Töpfer- und Keramikerhandwerk werden überwiegend bleihaltige, wässrige Lasuren eingesetzt. Diese sind für die Qualität der am Markt eingeführten Produkte ( z.B. Bürgelkeramik) unersetzbar. Durch Reinigungs- und Verschleppungsprozesse werden kleinste, unvermeidbare Mengen von Bleiverbindungen dem Abwasser zugeführt, die dann unbehandelt zu einer Überschreitung der Einleitwerte führen.

Die prinzipielle Lösbarkeit soll im Labor und im halbtechnischen Maßstab in Zusammenarbeit mit den beteiligten Betrieben des Modellvorhabens erarbeitet und nachgewiesen werden. Die praxistaugliche Überführung und der Einsatz in Betrieben der Branche sind die nächsten Schritte des Lösungskonzeptes.

Im Rahmen eines umfangreichen Versuchsprogramms wurde eine Technologie getestet, die geeignet ist, bleihaltiges Abwasser, das in Keramikwerkstätten bei der Verarbeitung bleihaltiger Glasur anfällt, zu einer Qualität aufzubereiten, bei der wegen des sicheren Einhaltens des kritischen Parameters "Blei, gesamt" das Indirekteinleiten problemlos möglich ist.

Die entwickelte, technische Lösung wird zukünftig als Komplettleistung interessierten Unternehmen angeboten, wobei von der Erhebung besonderer betrieblicher Anforderungen, über die Lieferung schlüsselfertiger Anlagen bis hin zur Betreuung (z.B. Wartung, analytische Überwachung) eine vollständige Problemlösung bereitgehalten wird. Die Entsorgung der Aktivkohle und des Kationenaustauschers wird bei Anfall von ausreichendem Material weiter bearbeitet.

Die Projektziele wurden im vollen Umfang erreicht.

Projektbericht zum Download.

 

 

Kooperationspartner

Thüringer Landesinnung der Töpfer und Keramiker 
Berggartenstraße 1, 99094 Erfurt

Betriebe des Töpfer und Keramikerhandwerks in Thüringen, z.B. 
Bürgelhaustöpferei GmbH, Badergasse 32, 07616 Bürgel 
Töpferei Echtbürgel GmbH, Hintergasse 13, 07616 Bürgel

UST Umwelt-Systemtechnik GmbH,
Otto-Schott-Str. 9, 07552 Gera

Wasser und Abwasser Holzland GmbH 
Robert-Friese-Str. 2, 07629 Hermsdorf

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In der Schremsche 3
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